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Ring: 500 Menschen verfolgen hitzige Diskussion in Nürburg

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Nürburg- Thomas Schmidt musste sich auch eine halbe Stunde nach der zweistündigen SWR4-Podiumsdiskussion weiter erklären. Der Ring-Sanierer stand da in einer Ecke der Nürburger Graf-Ulrich-Halle, umringt von 15 Menschen und redete gestenreich.

Er dürfte dabei nichts anderes gesagt haben zur Zukunft des Nürburgrings, als in der Debatte zuvor. Wie die ganze Veranstaltung vor 500 Menschen - 300 in der Halle, 200 davor - keine neuen Erkentnisse brachte.

Die Protagonisten blieben ihren bekannten Standpunkten treu und wiederholten diese auch mehrmals. Zwar meldeten sich aus dem Publikum einige Ring-Fans leicht gereizt und provozierend zu Wort. Doch auf dem Podium ließen sie sich nicht aus der Ruhe bringen. Insbesondere Ring-Sanierer Schmidt und Innenstaatssekretär Jürgen Häfner (SPD) nicht, die sicherlich den schwersten Stand hatten. Ihre Aussagen wurden regelmäßig mit Spott und Häme quittiert.

Beide betonten, dass das weitere Vorgehen eng mit der EU-Kommission abgestimmt werden muss, das "ist der sichere Weg." Schmidt sagte weiter: "Agieren wir gegen die EU, riskieren wir das Aus. Wenn es uns nicht gelingt, bis zur nächsten Saison einen neuen Besitzer zu finden, droht die Schließung des Rings." Häfner: "Die Zukunft des Rings hat für uns absolute Priorität." Kaufen werde das Land den Ring aber definitiv nicht.

Andrea Thelen, Vorsitzende des Gewerbevereins Adenau, erinnerte daran, dass 80 Prozent der Menschen in der Region abhängig sind vom Nürburgring: "Wenn das mit dem neuen Besitzer nicht funktioniert, können wir hier alle einpacken." Hermann-Josef Romes, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau, sagte: "Etwa 2500 Arbeitsplätze hängen vom Ring ab sowie alle Einkommens- und Entwicklungsmöglichkeiten in der Region. Der Nürburging ist unser wirtschaftliches Herz."

Den größten und längsten Applaus bekam einmal mehr Otto Flimm, Vorsitzender des Vereins Ja zum Nürburgring. Für die einzelnen Interessengruppen ist der energische 83-Jährige längst zum Vorkämpfer, ja zu einer Art Ikone geworden. Der ehemalige ADAC-Präsident warf Ring-Sanierer Schmidt mehrmals falsches Spiel vor: "Die drohende Schließung ist ein Hammer, der geschwungen wird, um die Leute einzuschüchtern." SWR-Mann Heinrich Schöneseifen schnitt Flimm während der Debatte zweimal das Wort ab.

Und so blieb letztlich das Schlusswort von Andrea Thelen, dem viele Zuschauer zustimmten: "Der Ring muss die Kurve kriegen. Sonst sind wir alle tot."

Von unserem Redakteur Jan Lindner


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