Wirtschaftsministerin Eveline Lemke, Landrat Jürgen Pföhler und Kreisstadt-Bürgermeister Guido Orthen nahmen am Montag gemeinsam mit Ulrik Nehammer, Vorstandsvorsitzender der Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG, und Betriebsleiter Frank Wieland die neuen Produktionsanlagen in Betrieb.
Das Werk an der Landskroner Straße wurde innerhalb von acht Monaten zu einem Abfüllbetrieb für Mineralwasser und Erfrischungsgetränke ausgebaut. Das Investitionsvolumen liegt nach Unternehmensangaben im zweistelligen Millionenbereich. „Wir stärken damit gleichermaßen unser Geschäft, die Region und den Standort", sagte Nehammer. „Das ist eine gute Nachricht für die Arbeitsplätze hier." Die Erfolgsgeschichte, die mit Georg Kreuzberg, dem Entdecker der Apollinarisquellen, begonnen habe, schreibe man fort. „Darauf sind wir stolz."
„Rheinland-Pfalz ist ein hervorragender Platz für Getränkehersteller", betonte Eveline Lemke. 10 Prozent der deutschen Mineralwasserproduzenten hätten ihren Sitz in Rheinland-Pfalz, die Branche mache fast 2,5 Milliarden Euro Umsatz im Jahr. „Für uns ist die Getränkewirtschaft ein bedeutender Wirtschaftszweig", sagte die Ministerin. Dass Coca-Cola so viel Geld investiere, sei ein tolles Zeichen für die Ahr, die Region und für das Land.
So sieht es auch Landrat Pföhler. Es gehe bei der Einweihung der neuen Anlage um mehr als um die Produktion eines populären Erfrischungsgetränks: „Es ist die langfristige Bindung eines Weltkonzerns an diesen Wirtschaftsstandort." Angesichts der 30 Millionen Euro Baukosten sprach Pföhler von einer „Schlüsselinvestition". Ein Unternehmen, das so viel investiere, sei nicht gleich wieder weg. Mithin seien 315 Arbeitsplätze langfristig gesichert: „Das ist das Allerwichtigste", sagte Pföhler.
Neu installiert wurden eine Wasseraufbereitungsanlage, eine Flaschenwaschmaschine, ein Sirupraum sowie ein Labor zur Qualitätskontrolle. Stündlich können in Bad Neuenahr bis zu 90 000 Glasflaschen sowie 55 000 PET-Flaschen zur Versorgung der Handels- und Gastronomiekunden in der Region produziert werden.
Neben der klassischen Coca-Cola füllt der Getränkeriese an der Landskroner Straße fortan weitere kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke aus dem Coca-Cola-Kernsortiment ab. Verbraucher werden in Kürze also auch die ersten Flaschen Coca-Cola light, Coke Zero, Fanta, Sprite oder Mezzo Mix aus Bad Neuenahr in den Händen halten – abgefüllt in PET-Mehrweg-, PET-Einweg- oder Glas-Mehrwegflaschen. Im kommenden Jahr, kündigte Nehammer an, soll die Anlage im Vollbetrieb laufen.
Zur Feier des Tages wurde am Montagmittag die Produktion erst einmal heruntergefahren und die Belegschaft gemeinsam mit den Gästen zum Grillen eingeladen. Den Mitarbeitern, die den Wandel mit Freude und Tatendrang vorantrieben, dankte der Vorstandsvorsitzende ausdrücklich. Angestoßen wurde natürlich auch. Nicht mit Sekt, sondern mit der ersten Coca-Cola aus eigener Produktion.
Von unserem Redakteur Frieder Bluhm