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Kampf der Ahrkreis-Jäger bei Malu Dreyerangekommen

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Kreis Ahrweiler - Der Streit um die rheinland-pfälzische Jagdverordnung und die Unterschriftenaktion der Jäger im Kreis Ahrweiler ist auch bei Ministerpräsidentin Malu Dreyer angekommen. Beim "Backesfest" der SPD-Abgeordneten Andrea Nahles in Weiler wurden der Regierungschefin jetzt mehr als 14 000 von bisher 16 000 Unterschriften der Aktion "Kämpf mit" übergeben.

Auf der politischen Bühne im Kreis wird der Streit um Fütterungsverbot, Bewirtschaftungsbezirke und Abschusszwang indes auch im Wahlkampf weitergeführt.

Beim Backesfest forderten Angelika Schrader-Stahl und Dr. Gitta Werner von der Kreisjägerschaft Ahrweiler die Ministerpräsidentin auf, als Landesmutter ein Herz für Not leidende Tiere zu zeigen. Rückendeckung für die Politik der Landesregierung aus SPD und Grünen bekommt der Kreissprecher der Grünen, Mathias Heeb, indes vom Waldbauverein Ahrweiler. Der Geschäftsführer des Waldbauvereins, Bernd Schiffarth: "Der Wildbestand im Kreis ist zu hoch, das wird von niemanden mehr ernsthaft bestritten." Schiffarth sieht die Jäger in der Pflicht. Zu laxe Abschusspraktiken und ein falsches Füttern hätten über die Jahre zu dieser Misere geführt. Das schade nicht nur den Baumbeständen, sondern auch den Tieren selbst. "Solche Rudel können schon mal 100 Tiere und mehr umfassen. Wenn die geballt zur Fütterungsstelle kommen, frisst das Wild zwangsläufig den Kot vom Vorgänger, der enge Körperkontakt erleichtert die Übertragung von Krankheiten und Parasiten."

"Es ist daher Aufgabe der Kreisjägerschaft, durch einen verstärkten Reduktionsabschuss für umweltverträgliche Wildbestände zu sorgen", sagte Heeb. Sowohl Schiffarth als auch Heeb verweisen auf viele gewissenhafte Jäger, die der gleichen Meinung seien.

Unterstützung gibt es dagegen von der FDP für die Kreisjägerschaft. Die Liberalen kritisieren einen Auftritt der zuständigen Ministerin Ulrike Höfken bei den Grünen in Remagen. Dort habe sie die Forderungen der Jäger im Kreis Ahrweiler zur Aufhebung des Fütterungsverbots für Wildtiere abgelehnt und den Jägern vorgeworfen, die einzige Gruppierung im Land (zu sein), die einen solchen Aufruhr betreibt. "Das ist aus unserer Sicht respektlos und undemokratisch. Die Ministerin geriert sich wie eine Gouvernante, die glaubt, ungezogene Kinder maßregeln zu können" , so der Kreisvorsitzende Ulrich van Bebber. In der Sache unterstützen die Liberalen die Forderungen der Jäger.

Knapp 50 Unterschriften hat die stellvertretende Kreisvorsitzende Christina Steinheuer beim Bezirksparteitag ihrer Partei für die Kreisgruppe Ahrweiler des Landesjagdverbands gesammelt. "Starre Regelungen sind keine Lösung. Wir brauchen ein flexibles Instrument, das entsprechend der konkreten Lage vor Ort Anwendung findet." Das starre Fütterungsverbot muss aufgehoben werden, unterstützt auch van Bebber das Anliegen der AW-Jäger. Zusammen mit Christina Steinheuer will er einen entsprechenden Antrag auf dem FDP-Landesparteitag stellen.

Auch die Kreisjägerschaft kritisiert die Ministerin für ihren Wahlkampfauftritt in Remagen. Mit Befremden habe man zur Kenntnis genommen, dass das Sammeln von Unterschriften als "Instrumentalisierung" bezeichnet werde. "Und das von einer Partei, die sich bisher immer vehement für basisdemokratische Vorgehensweisen eingesetzt hat. Kritik gibt es auch an der nun vorliegenden neuen Landesjagdverordnung. "Den unbedingten Schutz von Muttertieren, die kurz vor dem Setzen stehen, hat man entgegen der Ankündigung nicht mit aufgenommen."

"Die Härte, mit der das von Frau Höfken geführte Ministerium gegen unsere heimischen Tiere, vor allem gegen Rehe und Rotwild, vorgeht, ist im Übrigen zu Recht auf Widerstand bei breiten Teilen der Bevölkerung gestoßen. Aushungern ist kein zulässiges Mittel der Bestandsreduzierung", so die Kreisjägerschaft. ua/fbl


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