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Spargel stechen zwischen Kripp und Remagen

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Remagen - "Natur, mit ein wenig Butter oder auch Schinken; vielleicht auch angerichtet als Auflauf." So mag Heribert Langen seinen Spargel am liebsten. Und davon hat der 48-jährige Landwirt aus Remagen mehr als genug.

Denn bereits in dritter Generation betreibt die Familie den Spargelhof Langen. Seit gut einer Woche läuft die Saison für die weißen und grünen Stangen auf vollen Touren.

Schon früh am Morgen, es ist kurz nach sechs, herrscht auf dem Hof der Familie Langen rege Betriebsamkeit. Denn gemeinsam mit den sechs Erntehelfern aus Polen, die während der Saison auf dem Hof in Vollverpflegung wohnen, macht sich Vollerwerbslandwirt Heribert Langen auf den Weg zu den Spargelfeldern im Rheingraben zwischen Remagen und Kripp. Körperlich anstrengende Arbeit wartet auf die Männer und Frauen. Denn bis zum Abend hinein werden sie die zunächst noch mit Folien abgedeckten Reihen in gebückter Haltung entlanggehen, den erdenen Damm aufkratzen und dann den Spargel stechen. Zwischen 300 und 400 Kilogramm an guten Tagen. Erst zum 24. Juni hin, dem Johannistag, wird es etwas ruhiger. Denn dann endet die Saison auch schon wieder.

"Die niedrigen Temperaturen in der zweiten Aprilhälfte haben die Ernte verzögert", erklärt Heribert Langen, der neben den gut zwei Hektar Spargel auch noch rund 60 Hektar im Ackerbau mit Zuckerrüben, Getreide und Gemüse bewirtschaftet. Spargel baut der Familienbetrieb bereits in dritter Generation an. Erst Opa Hermann, der mit gerade einmal vier Reihen Spargel angefangen hat. Dann Vater Josef, der die Fläche erweiterte, und letztlich Heribert Langen, der erst im vergangenen Jahr eine neue Spargelkultur angelegt hat.

Nach dem Pflanzen der Setzlinge vergehen bis zur ersten Ernte immerhin drei Jahre. Dann ist, bei guter Witterung und entsprechender Pflege der Anlage, mit einem jährlichen Ertrag von rund 500 Gramm Spargel pro Pflanze zu rechnen. Nach sieben bis acht Jahren muss sich der Boden von der Bewirtschaftung erholen, sodass andere Pflanzen ausgebracht werden. Erst nach einer Ruhezeit von mindestens zehn Jahren kann auf der Fläche erneut Spargel angebaut werden.

Nach dem Ernten geht die Arbeit mit dem Spargel auf dem Hof in die nächste Runde. Von den Transportkisten werden die Stangen auf das Förderband der Waschanlage gelegt und im gleichen Arbeitsgang auf Länge geschnitten. Die Sortierung in die Qualitätsklassen wird manuell vorgenommen und erfordert neben einem guten Auge auch flinke Hände. Die Vermarktung erfolgt sowohl über den eigenen Hofladen als auch auf Märkten. Zudem werden zahlreiche gastronomische Betriebe aus der Region, darunter auch Sternekoch Hans Stefan Steinheuer oder der Sinziger Gourmetkoch Jean-Marie Dumaine, direkt beliefert.

Den feldfrischen Spargel aus heimischem Anbau gibt es beim Spargelhof Langen bereits ab 5 Euro je Kilogramm für den Spargelbruch. Die Spargelspitzen werden für 8 Euro das Kilogramm angeboten, während die Ware der Klasse zwei für 10 Euro je Kilogramm zu haben ist. Mit 12 Euro wird derzeit das Kilogramm der Klasse eins gehandelt. Der Geschmack, das verspricht Heribert Langen, ist, egal bei welcher Kategorie, in jedem Fall der gleiche.

Qualitativ hochwertigen Spargel, so wie er bei Heribert Langen im Hofladen über die Verkaufstheke geht, erkennt der Kunde an gleich mehreren Merkmalen: der feuchten Schnittkante, dem glänzenden Aussehen sowie dem Quietschen beim Aneinanderreiben der Stangen. Idealerweise sollte Spargel frisch auf den Tisch kommen. Die Lagerung empfiehlt Heribert Langen ungeschält, eingeschlagen in ein feuchtes Tuch, im Gemüsefach des Kühlschranks. Und noch einen Tipp hat der Experte: Aus der Schale des Spargels kann eine leckere Suppe gekocht werden.

Der Hofladen von Familie Langen, Alte Straße 34 in Remagen, ist montags bis freitags von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr sowie von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Samstags, sonntags und an Feiertagen können sich die Kunden zudem zwischen 8.30 und 12.30 Uhr mit frischem Spargel sowie Obst und Gemüse aus der Region versorgen. wet


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