Bad Neuenahr - Landrat Jürgen Pföhler und der Kreis- und Umweltausschuss wollen sich bei Staatsminister Roger Lewentz in Mainz dafür einsetzen, dass Bad Bodendorf selbst in dem Fall, dass dem Ort vom Wirtschaftsministerium der Status eines Kurbades aberkannt wird, den Titel "Bad" im Ortsnamen behalten kann.
Allein der Name habe zu einer hohen Identifikation der Bürger mit ihrem Heimatort geführt. Es sei viel getan worden, um sich im Fremdenverkehr zu positionieren, und man habe damit auch gute Erfolge erzielt. Die Aberkennung des Bades im Ortsnamen käme einem herben Rückschlag gleich. Obwohl in Sinzig das weitere Vorgehen in dieser Sache erst noch abschließend beraten wird, möchte Pföhler den Bad Bodendorfern mit diesem Schritt den Rücken stärken.
Bei der Sitzung des Kreis- und Umweltausschusses am Montag sprachen sich alle Ausschussmitglieder für eine entsprechende Initiative des Landrates aus. An eine finanzielle Unterstützung des Kreises ist dabei allerdings nicht gedacht. Das sei nach Aussage von Karl-Heinz Sundheimer (CDU) leider haushaltstechnisch nicht möglich. Trotzdem sprach auch er sich dafür aus, um das "Bad" im Namen zu kämpfen. Kritik kam von Lorenz Denn (SPD). Die Stadt Sinzig hätte sich schon lange auf diese Sachlage einstellen und etwas unternehmen können. Es sei nun keine Sache des Kreises, sondern allein der Stadt. "Der Kreis ist für alle Kommunen da und sollte helfen, wo er kann", konterte der Landrat. Nach Ansicht von Wolfgang Schlagwein (Bündnis 90/Die Grünen) klammere sich Sinzig auch nicht so sehr an den Titel eines Kurbades, sondern mehr an die Bezeichnung im Namen. Deshalb sollte man versuchen, diese Bezeichnung auch zu erhalten. Es gebe genügend Beispiele, wo dies möglich gewesen sei. Da auch die Vertreter der anderen Fraktionen das so sahen, wird der Landrat nun entsprechend tätig werden.
Von unserem Mitarbeiter Jochen Tarrach