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Bilanz: 9635 Kriminalfälle im vergangenen Jahr im Ahrkreis

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Kreis Ahrweiler - Exakt 9635 Straftaten wurden 2012 im Kreis Ahrweiler zur Anzeige gebracht. Betrug, Diebstahl, Körperverletzung - fast das ganze Spektrum krimineller Vergehen spiegelt sich in den Bilanzen der drei Polizeiinspektionen Bad Neuenahr-Ahrweiler, Remagen und Adenau wider.

Was auf den ersten Blick erschreckend klingt, löst bei den Beamten vor Ort keine Unruhe aus. "Alles im normalen Rahmen", könnte der Tenor der Polizeiinspektionen lauten.

Die meisten Straftaten wurden bei der Polizeiinspektion Remagen gemeldet. 4957 Fälle waren es im vergangenen Jahr, deutlich weniger gegenüber 2011, als 5460 Delikte verfolgt wurden. Vor allem der Bereich der Betrugsverbrechen ging am Rhein mit den Städten Remagen, Sinzig und Bad Breisig sowie der Verbandsgemeinde Brohltal deutlich zurück.

Sorgen bereitet den Beamten jedoch der Bereich Gewaltkriminalität. 475 Fälle wurden gemeldet, davon entfallen allein 107 auf das Feld der häuslichen Gewalt, im Fachjargon: Gewalt in engen sozialen Beziehungen. Positiv aus Sicht der Polizei: Jugendliche waren deutlich weniger an handgreiflichen Auseinandersetzungen beteiligt. Überhaupt wurden weniger Jugendliche mit Straftaten in Verbindung gebracht: 2011 wurden 531 Täter unter 21 Jahren ermittelt, 2012 waren 357.

Weiterhin ein Thema am Rhein sind die Drogendelikte: 322 Fälle wurden registriert. "In diesem Feld ist jedoch naturgemäß von einer renormen Dunkelziffer auszugehen", heißt es im Bericht der PI.

Bei der Polizeiinspektion Adenau hat der Nürburgring nichts an Attraktivität eingebüßt: zumindest wenn es um Straftaten innerhalb des Einsatzbereiches der Beamten geht. Von 1913 gemeldeten kriminellen Handlungen entfielen 679 auf die Gemeinde Nürburg, wo wiederum die Fälle am Ring gebündelt werden. Das erklärt auch, warum örtlicher Schwerpunkt der PI Adenau die Verbandsgemeinde Adenau mit 1405 Fällen gegenüber 508 Fällen in der Verbandsgemeinde Altenahr ist. Der einfache Diebstahl ist nach wie vor das am häufigsten festgehaltene Delikt in der PI mit 447 Fällen, dagegen waren es 2010 noch 855 Diebstähle, die verfolgt wurden. Taschendiebstähle, auch ein Phänomen, das im Zusammenhang mit dem Nürburgring auftaucht, wurden noch 71 Mal aufgenommen, 2010 waren es 411 Fälle. Sachbeschädigungen wurden 235 Mal (219 in 2011) angezeigt, die Zahl der Betäubungsmitteldelikte (BTM) ist von 185 auf 240 gestiegen. Wer hätte es gedacht? "Der größte Teil der BTM-Fälle wurde bei Großveranstaltungen am Ring festgestellt", schreibt die Adenauer Inspektion.

Die Bearbeitung von Betrugsdelikten (533), Sachbeschädigungen (400) und Einbrüchen (355) gehört zum Hauptaufgabenfeld der Polizeiinspektion Bad Neuenahr-Ahrweiler. Insgesamt wurden 2765 Straftaten angezeigt. "Ein marginaler Rückgang gegenüber 2012 (2799)", weiß der stellvertretende Dienststellenleiter, der Erste Kriminalhauptkommissar Wilfried Manheller.

Ihm macht die wachsende Zahl der Sachbeschädigungen Sorgen,. Gleichwohl weiß er auch: "Es werden mehr kleinere Delikte zur Anzeige gebracht als früher." Und noch einen Trend beobachtet der Hauptkommissar aus der Kreisstadt. "Immer öfter sind Senioren Opfer von Kriminalitätsdelikten. Betrug und Diebstahl zulasten von Menschen über 60 Jahre nimmt stetig zu." 2012 waren es 450 Fälle, im fünfjährigen Vergleich sind das 100 mehr als 2008.

Positiv hält die Inspektion den Rückgang der Körperverletzungen fest, von 224 auf 198. Deutlich über dem Schnitt liegt dabei aber die Beteiligung von Bürgern aus dem Kreis mit einer ausländischen Staatsbürgerschaft. Sie sind an 15 Prozent aller Straftaten beteiligt.

Auch die Altersstrukturen bei den Tätern hat die Dienststelle von Manheller statistisch erfasst. 25 Prozent gehen auf das Konto der 21- bis 30-Jährigen, 50 Prozent auf das der Altersgruppe über 30 Jahre. Vor allem bei Vermögensdelikten ist die Gruppe Ü 30 überproportional vertreten. Bei Einbrüchen und Diebstählen haben die 14- bis 31-Jährigen mit großer Mehrheit die Nase vorn. 78 Prozent der Einbrüche und 60 Prozent der Diebstähle gehen auf ihr Konto.

Von unserem Redaktionsleiter Uli Adams


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