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Korea lobt, was am Nürburgring erprobt

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Nürburgring - Den Wert des Nürburgrings scheint man in Korea mehr zu schätzen als in Rheinland-Pfalz. Hyundai, der fünftgrößte Autobauer weltweit, eröffnet im August sein 5,5 Millionen Euro teures Testzentrum unmittelbar an der Rennstrecke.

Jetzt wurde einem internationalen Kreis von Journalisten die Immobilie im Gewerbegebiet Meuspath vorgestellt.

Allan Rushforth, Chef von Hyundai Motor Europa: "Der Nürburgring ist die ultimative Strecke, um die Haltbarkeit unserer Fahrzeuge zu testen, und wir sind in der Lage, alles, was wir dort lernen, für unsere gesamte Fahrzeug-Entwicklung zu nutzen. Das bringt unseren Kunden direkte Vorteile im Hinblick auf Qualität und Leistung ihrer Pkw." Die Vorbereitungen für den Umzug in das neue Testzentrum laufen auf Hochtouren. Die Einrichtung wird zum dauerhaften Unternehmenssitz und dient der Erprobung der Serienmodelle und der Auswertung von Testdaten. Elf Pkw stehen in 2013 noch auf dem Prüfstand Nürburgring. Jede Sekunde in den 16 Wochen, die dem Unternehmen im Rahmen des Industriepools auf der Nordschleife zur Verfügung stehen, wollen die Koreaner nutzen. In den vier Etagen und der rund 3622 Quadratmeter großen Fläche sind Werkstätten, Büros sowie ein Hospitality-Bereich integriert. Die Außenfassade des Gebäudes aus Glas und Metall soll den visionären Anspruch der Marke betonen.

Verantwortlich für die beschleunigten Dauertests, die Fahrwerksabstimmungen, Motor-, Reifen-, Lenk- und Bremsprüfungen ist ein Deutscher, der den Ring wie aus seiner Westentasche kennt. Axel Honisch, Leiter des Forschungs- und Entwicklungscenters in Rüsselsheim, dem das Testzentrum am Ring direkt unterstellt ist, kennt die Zeiten, als im alten Fahrerlager noch geschraubt wurde, aus eigener Erfahrung. "Der Ring gibt uns die Möglichkeit, Entwicklungszeiten dramatisch zu verkürzen. Dank seiner Topografie und der Länge der Rennstrecke entsprechen 10 000 gefahrene Kilometer auf der Nordschleife 180 000 Kilometer, die ambitionierte Fahrer sonst zurücklegen müssten, um entsprechende Ergebnisse zu erzielen", sagt der deutsche Entwicklungschef der Koreaner.

Honisch freut sich auf die Zusammenarbeit mit Hyundaikollegen aus aller Welt, die die Ergebnisse des Testzentrums in ihre Fahrzeugentwicklung integrieren. Denn neben Fahrzeugen, die speziell für den europäischen Markt gebaut werden, gehen am Ring auch Hyundais aus anderen Märkten auf die Strecke, um sie für die Bedürfnisse auf dem alten Kontinent abzustimmen.

Das Millioneninvest in der Eifel ist aber auch ein Beweis für das gewachsene Selbstbewusstsein der Koreaner in Deutschland. Angefangen hat man am Ring nämlich in zwei gemieteten Garagen.

Uli Adams


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