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Neustart bei den Freunden des Nürburgrings

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Kreis Ahrweiler/Andernach - Neuer Chef, neues Führungsteam, neuer Anspruch: Gut zweieinhalb Jahre nach seiner Gründung fängt der Verein "Freunde des Nürburgrings" neu an.

"Wir wollen uns fortan aktiv an der Zukunftsgestaltung für den Nürburgring und die Förderung des Motorsports einbringen", erklärt der Vorsitzende Manfred Sattler im RZ-Gespräch.

Jüngst hat Sattler den Vorsitz des Vereins vom Präsidenten des Sportbundes Rheinland, Fred Pretz, übernommen. Und Sattler, Miteigentümer des Andernacher Softwareunternehmens SHD, will mit Elan die Sache angehen. Er gibt zu, dass sich der 2011 gegründete Verein mit seinen rund 250 Mitgliedern bisher wenig in der Öffentlichkeit präsentiert hat: "Wir müssen uns berechtigerweise sagen lassen, dass wir spät dran sind. Politisch scheint die Entscheidung eventuell bereits gefallen, dass der Ring verkauft wird. Das ist wohl so gewollt. Deshalb wollen wir unsere ganze Kraft und Kompetenz in die Zukunftsgestaltung mit der Priorität Motorsport setzen." Dafür wollen sich die "Freunde des Nürburgrings" auch von selbst auferlegten Daumenschrauben befreien: "Politisch lassen wir uns künftig nicht mehr vereinnahmen." Womit Sattler ein Memorandum anspricht, das im August 2012 verabschiedet wurde und die Interpretation zulässt, dass der Verein ein verlängerter Arm der Landesregierung sei. Darin hieß es, dass der Verein "die Bemühungen der Landesregierung zur Konsolidierung der Betriebsstruktur des Nürburgrings begrüßt" und "die Initiative der Geschäftsführung im Sinne der Gemeinnützigkeit und der Zukunftssicherung der Rennstrecke in der Öffentlichkeit positiv begleitet".

Guten Vorschlägen will sich der Verein auch künftig nicht verschließen. Eine einseitige Ausrichtung soll es unter dem neuen Vorstand aber nicht geben: "Wir stehen ohne Wenn und Aber hinter den Interessen des Breitensports und hinter dem Betreiber, der diese Interessen unterstützt."

Was die Zukunft des Rings angeht, hält er persönlich den getrennten Verkauf von Motorsporteinrichtungen und Gastronomie-/ Hotelleriebereich für die sinnvollste Variante. Auch aus Sicht der Hotelbranche der Region. Boulevard und Ringwerk ordnet er dabei den Rennstrecken zu. Der Wert von Übernachtungs- und Gastronomiebetrieben müsse sich bei einem Verkauf an der Möglichkeit, damit Geld verdienen zu können, orientieren.

Apropos Verkauf: Für Sattler ist das Thema nach wie vor nicht vom Tisch. "Die Politik will doch nur verkaufen, um sich von Fehlern der Vergangenheit zu befreien. Da hat man Jahrzehnte den Ring subventioniert, die Immobilien im dreistelligen Millionenbereich belastet, und jetzt soll ein Investor das alles ohne Zuschüsse stemmen?" Ob der Verkauf wirklich die Ultima Ratio für das Land ist, will er immer noch nicht glauben. "Das Land hat Möglichkeiten, es muss sie aber auch umsetzen wollen."

Der Verein werde möglichst schnell das Gespräch mit allen Beteiligten suchen, verspricht der Unternehmer: mit den Insolvenzverwaltern wie mit den Mitstreitern von "Ja zum Nürburgring" und "Save the ring". Sattler weiß, dass die Vereine und Aktivisten nur gemeinsam etwas erreichen können. Dass sie in allen Punkten einer Meinung sein werden, glaubt er aber auch für die Zukunft nicht. Mehr Engagement fordert der Unternehmer auch von den Touristikorganisationen, die aus seiner Sicht zu wenig tun, um die Region unabhängig von den Motorsportveranstaltungen zu vermarkten.

Seinen eigenen Verein will er mit noch mehr motorsportlicher Kompetenz stärken. Bei den Rennteams werden die Ringfreunde verstärkt um Mitglieder werben. Und auch die Automobilindustrie hat er auf seiner Gesprächsliste. Die hält er für den besten künftigen Ringbetreiber: "Emotional und geschäftlich müssen sie ein großes Interesse haben, den Ring zu erhalten und noch stärker zu nutzen."

Von unserem Redaktionsleiter Uli Adams


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